4. Deutscher Präventionskongress der DGPZM: Vulnerable Gruppen jeden Alters im Fokus

Unter dem Titel „Prävention bei vulnerablen Gruppen“ fand am 28. und 29. April in den Mainzer Rheingoldhallen der 4. Deutsche Präventionskongress der Deutschen Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) statt. Die Veranstaltung spannte mit Beiträgen aus Wissenschaft und Praxis einen großen Bogen über alle Altersgruppen, dabei wurden viele Themen betrachtet, die in der täglichen Praxis ebenso für Prophylaxe-Fachkräfte wie für Zahnärztinnen und Zahnärzte relevant sind.

Eröffnet wurde das Programm am Freitagmorgen mit zwei Kurzpräsentationen im Rahmen des von dem Cuxhavener Dental-Unternehmen VOCO geförderten DGPZM-Praktikerpreises: Zunächst stellte drs. Johanna Kant aus Oldenburg ihr Praxiskonzept zur Bereuung von Kindern mit schweren Beeinträchtigungen vor. Anschließend folgte Dr. Alexandra Wolf aus Berlin, die ihr Entwicklungshilfeprojekt für die zahnmedizinische Betreuung von Schulkindern in Südafrika präsentierte. Die Jury bewertete Originalität, Praxisrelevanz und Präsentation der beiden Projekte als gleichwertig, so dass der Preis auf beide Bewerberinnen aufgeteilt wurde. Der Schirmherr des Praktikerpreises, DGPZM-Vizepräsident Dr. Lutz Laurisch, hob bei der Übergabe der Siegerurkunden die gesellschaftliche Bedeutung der Projekte hervor und forderte zum Nachahmen auf.

Die folgenden drei Vorträge widmeten sich thematisch Patienten mit Herzinsuffizienz (Dr. Catherine Kempf, Pullach), diabetischen Patienten (Priv.-Doz. Dr. Gerhard Schmalz, Universität Leipzig) und Patienten mit Behinderungen (Prof. Dr. Andreas Schulte, Universität Witten/Herdecke). Nach dem Programmpunkt „Meet the Speakers hosted by CP GABA“ ging es an die „Table Clinics“ mit fünf spannenden Themen, unter denen sich die Teilnehmenden drei aussuchten konnten, die sie in einem rotierenden System besuchten.

Der Samstag startete mit der frisch gebackenen Kölner Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Dr. Greta Barbe und dem Thema „Prävention in verschiedenen Phasen des Alterns“. Im Anschluss präsentierte Dr. Volkmar Göbel aus Gössenheim ein praxistaugliches Konzept zur zahnmedizinischen Prävention bei und Versorgung von Menschen in Pflegeeinrichtungen. Überzeugend stellte er dar, dass Organisation dabei alles ist. Weiter ging es mit Prof. Dr. Christian Gernhardt von der Universität Halle/Saale, der das Thema „Wurzelkaries“ in allen Facetten beleuchtete und hilfreiche Praxistipps zu Prävention und Therapie gab. Nach einer Pause mit Gelegenheit zum Besuch der Dentalausstellung setzte Dr. Cordula Merle von der Universität Regensburg den Reigen mit einem weiteren Thema fort, das besonders älter werdende Menschen betrifft: der Mundtrockenheit. Oft hat diese Wurzelkaries zur Folge. Doch trockene und entzündete Mundschleimhäute erschweren auch das Sprechen und vor allem das Essen. Nach einer gründlichen Diagnose ist es deshalb wichtig, entsprechende Maßnahmen zur Linderung des Problems einzuleiten. Ein für die Zahnmedizin relativ neues Thema sind die chronischen Atemwegserkrankungen. Dr. Antonio Ciardo (Universität Heidelberg) stellte in seinem Vortrag die hohe medizinische Relevanz, aber auch die zunehmend deutlich werdenden Zusammenhänge dieses Krankheitsbildes mit der Parodontitis heraus.

Nach der Mittagspause referierte Priv.-Doz. Dr. Mohammad Alkilzy von der Universität Greifswald über Prävention bei Menschen mit Fluchterfahrung, ein Thema, mit dem sich jede Zahnarztpraxis zunehmend beschäftigen muss. Abgerundet wurde der Kongress durch Vorträge von Prof. Dr. James Deschner von der Universität Mainz betreffend Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen und Prof. Dr. Stefan Zimmer (Universität Witten/Herdecke) zur Frühkindlichen Karies und der Moralen-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Die neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer betreffen den größer werdenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in erheblichem Maße, und auch bei diesen Erkrankungen deuten sich Zusammenhänge mit Parodontitis an.

„Der Kongress hat gezeigt, dass ein solides medizinisches Wissen bei unserer täglichen Arbeit auch in der Prävention immer mehr Bedeutung erlangt und dass wir noch mehr Sensibilität für mögliche Zusammenhänge zwischen Zahn- und Allgemeingesundheit entwickeln müssen“, resümierte der Präsident der DGPZM, Prof. Dr. Stefan Zimmer. Zum Abschluss lud er alle zum 5. Deutschen Präventionskongress der DGPZM ein, der am 19. und 20. April 2024 in Frankfurt am Main stattfinden wird.

Über Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin

Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) befasst sich mit der Förderung und Verbesserung der Mundgesundheit, der Verhütung oraler Erkrankungen und der Stärkung von Ressourcen zur Gesunderhaltung. Sie ist eine Gesellschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) und steht im Verbund mit der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) und der Deutschen Gesellschaft für Restaurative und Regenerative Zahnerhaltung (DGR²Z).

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