Elektro-Innungen gehen nach Fusion nun den gemeinsamen Weg zur Stärkung ihrer Ziele

Nach mehr als 100 Jahren des getrennten Wirkens im Elektrobereich, gehen die Elektro Innung Heidelberg und die Elektro Innung Schwetzingen-Weinheim-Mannheim gemeinsame Wege. Ein gutes Jahr an Vorbereitungszeit war nötig, ehe es im dritten Anlauf nun zur erhofften Fusion kam. Dazu hatten sich die Mitglieder der beiden Innungen am 23. November in der Bildungsakademie der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald zunächst in zwei separaten Sitzungen getroffen und über die Satzungsänderung abgestimmt, die die Grundlage legte zur Fusion zur großen „Innung für Elektro- und Informationstechnik Kurpfalz“, wie der Name nun lautet.

Im Rahmen der anschließenden ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung wurde durch die anwesenden Mitglieder der neue Vorstand der Elektro-Innung für Elektro- und Informationstechnik Kurpfalz gewählt. In Anwesenheit des Hauptgeschäftsführers des Fachverbandes Elektro und Informationstechnik BW, Andreas Bek, sowie Jürgen-Andreas Gergely von der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald wurden Martin Illig aus Heidelberg und Stephan Kolb aus Mannheim zu den neuen Obermeistern gewählt. Deren Stellvertreter sind Andreas Köhler aus Heidelberg und Axel Kehrberger aus Mannheim.

Obermeister Stephan Kolb hatte zuvor schon auf die Notwendigkeit von Veränderungen hingewiesen. Er zitierte eine Studie der Universität Wuppertal, der zufolge in den vergangenen 25 Jahren mehr als 2.000 Innungen aufgelöst oder in einer Fusion aufgefangen wurden. „Damit ist jede dritte Interessenvertretung des Handwerks heute nicht mehr da“, so Stephan Kolb. Wie das gesamte Ehrenamt litten auch die Innungen unter dem rückläufigen gesellschaftlichen Engagement in der Bevölkerung. „Insbesondere die nachkommenden Generationen hinterfragen kritisch, welchen Mehrwert die Mitgliedschaft ihrem Betrieb bietet“, so Kolb. „Auf diese Verschiebungen im Gesamtgefüge müssen die Innungen Antworten finden, um attraktiver zu bleiben und Neumitglieder zu werben.“ Eine mögliche Lösung für Innungen könne die Fusion mit einer anderen Innung sein, da mit mehr Mitgliedern die Einnahmen stiegen und damit auch die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit. „Außerdem hat eine größere Organisation mehr Chancen, ihren Interessen Gehör zu verleihen, sei es beispielsweise bei der Modernisierung des Ausbildungswesens oder beim Abschluss von Tarifverträgen“, sagte Stephan Kolb.

Die neue Innung für Elektro- und Informationstechnik Kurpfalz habe 190 Mitgliedsbetriebe mit etwa 3.200 Arbeitnehmern und sei damit die zweitgrößte Elektro-Innung in Baden-Württemberg.

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