Eröffnung der 66. Aktion am 29. Dezember in Kempten

„1993 haben wir die bundesweite Sternsingeraktion in Augsburg eröffnet, 2004 in Lindau mit Schiffen auf dem Bodensee und in diesem Jahr gehen wir in die Allgäu-Metropole“, freut sich Dr. Bertram Meier, Bischof von Augsburg, dass seine Heimatdiözese Ende Dezember zum dritten Mal Gastgeber für die bundesweite Eröffnung der Aktion Dreikönigssingen ist. In gut drei Wochen wird Bischof Bertram in Kempten eine große Schar strahlender Königinnen und Könige mit ihren glitzernden Kronen und goldenen Sternen begrüßen. 600 Sternsingerinnen und Sternsinger sowie 120 Begleitende werden am Freitag, 29. Dezember, die Eröffnung der 66. Aktion feiern. 38 Gruppen haben sich angemeldet, vornehmlich aus dem gastgebenden Bistum Augsburg, doch auch aus denDiözesen Rottenburg-Stuttgart, Münster, Mainz, Erfurt und Paderborn kommen Sternsinger zur Eröffnung ins Allgäu. 

„Ich war selbst lange Sternsinger“, erzählte Bischof Bertram am Montag bei einer Pressekonferenz in Kempten, auf der die kommende Aktion und die Eröffnung vorgestellt wurden. „Ihr habt eine doppelt wichtige Botschaft“, wandte sich der Bischof an die anwesenden Sternsinger: „Ihr verkündet das Evangelium und Ihr sammelt Geld für Eure Altersgenossen in aller Welt. Vergelt‘s Gott für Euren Dienst!“

Die Sternsingerinnen Miriam (8) und Tia (14) sowie die Sternsinger Elias (17), Emanuel (14) und Josias (11) aus der örtlichen Pfarrei St. Lorenz trugen, unterstützt vom Kemptener Komponisten und Liedermacher Robert Haas, gleich drei Sternsingerlieder und den traditionellen Segensspruch vor. Die fünf Königinnen und Könige aus Kempten meisterten ihre Aufgabe souverän. Kein Wunder, denn große Auftritte sind ihnen nicht neu. Am Neujahrstag hatten sie im Petersdom den Gottesdienst mit Papst Franziskus gefeiert und die Gaben zum Altar gebracht.

Verantwortung für Natur und Schöpfung übernehmen

„Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ lautet das Leitwort der kommenden Sternsingeraktion. „Wir machen damit deutlich, dass alle Kinder auf der Welt ein Recht darauf haben, in einer intakten und gesunden Umwelt aufzuwachsen“, so Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Und wir zeigen, dass wir alle Verantwortung übernehmen müssen, um diese Schöpfung zu bewahren.“ Wie aktuell Thema und Verantwortung seien, werde seit kurzem in der Beispielregion Amazonien erschreckend deutlich. „Das Amazonas-Becken ist mit der schlimmsten Dürre seit 122 Jahren konfrontiert. Die Wasserstände sind extrem niedrig, dafür sind die Luft- und Wassertemperaturen extrem hoch. Die Klimaveränderungen werden immer schwerwiegender“, so Pfarrer Bingener. „Dadurch wird erneut klar: nur wenn alle Menschen lernen, Gottes Schöpfung zu bewahren und im Einklang mit der Natur zu leben, hat die Erde eine Zukunft!“

„Als Aktionsträger und als Jugendverband ist uns wichtig, dass junge Menschen Verantwortung übernehmen“, sagte Domvikar Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). „Wir begleiten die Sternsinger*innen mit unseren Bildungsmaterialien. So lernen sie ein Thema kennen, hinter dem sie stehen können.  In diesem Jahr ist es das Thema Schöpfungsverantwortung, damit noch mehr Sensibilität für Klimagerechtigkeit entsteht.“ Ottersbach betonte, dass eine Chance darin bestehe, wenn  sich junge Menschen bei der Aktion Dreikönigssingen engagieren: „Wer sich als junger Mensch engagiert und wirksam erlebt, wird sich auch  als Erwachsener einbringen und im besten Fall Verantwortung in Kirche, Staat oder Gesellschaft übernehmen.“

Kirche steht in der Welt von heute – das machen die Sternsinger deutlich

Michaela Hertl, Pastoralreferentin in der Kemptener Jugendkirche Opensky und Mitglied der Vorbereitungsgruppe, hatte beim Pressetermin ein Heimspiel. „Dieses Gebäude bringt auch den Gedanken des Sternsingens zum Ausdruck: Kirche steht in der Welt von heute. So wie die Sternsinger, die mit ihrer Botschaft hinaus in die Welt gehen“, beschrieb sie die Jugendkirche mit ihrer für einen Sakralbau ungewöhnlichen Architektur. Im Anschluss stellte Michaela Hertl das Programm der Eröffnung vor. Los geht’s am 29. Dezember um 11 Uhr mit einem Gottesdienst in der Basilika St. Lorenz, der live im Web-TV auf www.domradio.de übertagen wird. Zudem wird es dort einen barrierefreien Stream in Gebärdensprache geben. Radio Horeb überträgt den Gottesdienst live in seinem Hörfunkprogramm. Von der Basilika ziehen die Sternsinger im Anschluss zum Rathaus. Nach einer Begrüßung durch den Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle gibt es auf dem Rathausplatz den Sternsinger-Weihnachtsmarkt mit einem bunten Aktionsprogramm für die Mädchen und Jungen. 

Zum Abschluss der Eröffnung wird es ab 14 Uhr noch einen feierlichen Stabwechsel während der Abschlussandacht in der evangelischen Sankt-Mang-Kirche geben. Sternsinger aus der Pfarreiengemeinschaft Kempten-West übergeben Königinnen und Königen aus dem Erzbistum Paderborn den großen Staffelstern der Aktion. Die Kemptener hatten den Stern vergangenes Jahr bei der Eröffnung der zurückliegenden Aktion im Bistum Limburg übernommen. Am 29. Dezember zieht das Aktionssymbol weiter nach Paderborn, wo im kommenden Jahr Eröffnung gefeiert wird.

Vorbereitet wird die Eröffnung in Kempten von der Abteilung Weltkirche des Bistums Augsburg, von einem engagierten Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen der örtlichen Pfarrei St. Lorenz, vom Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), vom Bischöflichen Jugendamt und vom Team der Jugendkirche Opensky in Kempten. Rund 100 ehrenamtliche und hauptberufliche Helferinnen und Helfer aus den Pfarrgemeinden in Kempten, aus den Jugendverbänden des BDKJ im Bistum Augsburg und aus dem Bistum Augsburg tragen zum Gelingen der Veranstaltung bei.

Rund 1,31 Milliarden Euro seit dem Aktionsstart 1959

„Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ lautet das Motto der 66. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger deutlich, wie wichtig der Schutz von Umwelt und Kulturen weltweit ist. Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,31 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

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