COP28: Abschlusserklärung widersprüchlich und löchrig wie Schweizer Käse

Der Abschlusstext der Weltklimakonferenz enthält zwar eine Abkehr von fossilen Energien. Einen klaren Ausstieg lässt das Dokument jedoch vermissen. Die COP28 springt viel zu kurz, stellt Daniel Rieger, NABU-Fachbereichsleiter Klima und Umweltschutzpolitik, fest. Dass sich die Staatengemeinschaft auf eine Verdreifachung des globalen Ausbaus bei den Erneuerbaren Energien und eine Verdopplung der Energieeffizienz bis 2030 einigen konnte, ist ein wichtiges Signal, war aber auch vor der COP erwartet worden.

“Trotz einer schwierigen Ausgangslage haben wir uns mehr erwartet, gerade was einen raschen globalen Ausstieg aus den fossilen Energien betrifft. Langsam fehlt mir Phantasie, wie das 1,5 Grad-Ziel bei einer solchen Gemengelage noch erreicht werden soll. Daraus leitet sich ein klarer Arbeitsauftrag für die Bundesregierung ab, ihre Hausaufgaben zu machen."

Die UN-Klimakonferenz in Dubai endet aus Sicht des NABU mit klassischen Formelkompromissen, weil sich die Staatengemeinschaft in zentralen Fragen des Klimaschutzes weiterhin nicht einig ist. So gibt es keine Verpflichtung der Staaten, sondern leidglich eine Aufforderung, sich an den globalen Anstrengungen zum Klimaschutz zu beteiligen. Zudem finden sich zahlreiche Schlupflöcher in dem Text.

“Beim globalen Ausstieg aus den fossilen Energien ist einerseits nur von einem Auslaufen der Kohleverstromung, nicht aber vom notwendigen Ausstieg die Rede und der Ausstieg aus Erdgas und Öl wird hier erst gar nicht erwähnt”, so Rieger weiter. “Andererseits sollen die Staaten noch in diesem Jahrzehnt zur Transformation weg von den Fossilen in Richtung Klimaneutralität bis 2050 beitragen. Das ist ein Widerspruch in sich.” Im Rahmen der COP intensiv diskutierte Technologien wie Carbon Capture and Storage (CCS) liefern bestenfalls einen minimalen Beitrag zur Emissionsminderung.

Für die Jugenddelegation der NAJU gehen die Zusagen zur Klimafinanzierung und Klimagerechtigkeit zwar in die richtige Richtung. Aus ihrer Sicht fehlen allerdings weitere belastbare Zusagen: „Die Zeit für den Ausstieg aus den fossilen Energien ist jetzt! Nur wenn wir die weltweiten Treibhausgasemissionen sofort dramatisch senken und fossile Projekte so schnell wie möglich stoppen, können wir das 1,5-Grad-Ziel von Paris noch einhalten”, stellt Jugenddelegierte Undine Fleischmann fest. „Trotz eines vielversprechenden Starts mit der Einführung des Fonds für Schäden und Verluste sowie dem Versprechen, erneuerbare Energien zu verdreifachen, stehen wir lediglich am Anfang eines langen und mühsamen Weges hin zum Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen. Wir brauchen starke finanzielle Zusagen von der EU und anderen Industriestaaten, die fair und zugänglich für alle sind, um einen weltweit gerechten Übergang zu ermöglichen.”, ergänzt Luca Ernemann von der Jugenddelegation der NAJU.  

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