Automobilindustrie setzt auf Nachhaltigkeit

Automobilzulieferer stehen nicht nur aus Kostengründen vor der großen Herausforderung, ihren Energieverbrauch zu messen und zu reduzieren, sondern auch aufgrund ihrer Marktposition sowie gesetzlichen Regularien. Der aktuelle Global Risk Report des World Economic Forum benennt mangelhafte Maßnahmen zum Klimaschutz als das größte globale Risiko für die nächsten zehn Jahre [1]. Als Reaktion darauf hat die Europäische Union ein verbindliches Emissionsreduktionsziel für 2030 eingeführt, den sogenannten „Green Deal“ [2]. Dieser führt zu zusätzlichen Verpflichtungen für die Automobilindustrie. Unternehmen wie BMW und Volkswagen haben inzwischen bereits eigene Klimaziele festgelegt, einschließlich der Erreichung der vollständigen Klimaneutralität. Dadurch stärken sie ihr Image und positionieren sich als Unternehmen, die ihre ökologische Verantwortung ernst nehmen. Indem Zulieferer proaktiv diesen Weg mitgehen, heben sie sich deutlich vom Wettbewerb ab.

Carbon Footprint: Unternehmens- und Produktbilanzierung
Um beauftragt zu werden, sind Zulieferunternehmen verpflichtet, umfangreiche Fragebögen zum Energiemanagement auszufüllen. Einen deutlichen Wettbewerbsvorteil genießen dabei die Unternehmen, die schon jetzt eine nachweisbare CO2-Bilanz vorlegen können. In einigen Fällen werden sogar diejenigen, die noch kein CO2-Tracking durchführen, von vornherein von der Beauftragung ausgeschlossen.

Bei der systematischen Bilanzierung von Treibhausgasemissionen, auch bekannt als „Carbon Footprint“, erfolgt eine Unterscheidung zwischen der Unternehmens- und der Produktbilanzierung. Der Corporate Carbon Footprint (CCF) gibt sämtliche Emissionen an, die in der gesamten Wertschöpfungskette des Zulieferers ausgestoßen werden. Dabei fließen nicht nur Kohlendioxid, sondern auch andere klimaschädliche Gase in den CCF ein. In Deutschland dient die ISO-Norm 14064-1 als Bewertungsmaßstab für diesen Prozess. Die Emissionen sind in unterschiedliche Kategorien („Scopes“) unterteilt (siehe Abbildung 1). In jeder CO2-Bilanz müssen Unternehmen angeben, welche Schadstoffe im Geltungsbereich ihres eigenen Unternehmens anfallen, einschließlich indirekter energiebezogener Emissionen. Häufig wird auch nach vor- und nachgelagerten Emissionen gefragt, da eine erhebliche Menge von Schadstoffen auch außerhalb der direkten Produktionsprozesse entstehen kann.

Der Product Carbon Footprint (PCF) bezieht sich auf den Lebenszyklus eines Produktes und dessen gesamte Wertschöpfungskette.  Die vollständige Erfassung dieser Emissionen stellt die Zulieferindustrie vor enorme Herausforderungen, denn sie umfassen

  • Herstellung, Gewinnung und Transport von Rohstoffen und Vorprodukten,
  • die gesamte Produktion
  • sowie Distribution, Nutzung und Entsorgung des Produkts.

Die Grundlage für die Bewertung des Product Carbon Footprint (PCF) bildet die sogenannte funktionelle Einheit. Diese bezieht sich auf den Nutzen des Produkts und gewährleistet, dass nur Produktionssysteme mit einem identischen Nutzen miteinander verglichen werden. Zusätzlich ist die klare Definition der Produktlebensphasen sowie der Systemgrenzen von entscheidender Bedeutung.

Bilanzierungsdaten aus dem ERP-System
Die Unternehmens- und Produktbilanzierung erfordern einen beträchtlichen Zeit- und Arbeitsaufwand. Ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement trägt jedoch dazu bei, den unternehmensweiten Energiebedarf und den CO2-Fußabdruck umfassend zu registrieren, zu steuern und zu dokumentieren. Damit Unternehmen den Anforderungen der Nachhaltigkeitsregulierung sowie des Marktes entsprechen können, hat beispielsweise proALPHA als Partner der mittelständischen Fertigungsindustrie sein ERP+ Portfolio dementsprechend ausgelegt. Durch die Integration von Energiemanagementlösungen – im Fall von proALPHA durch das Gruppenunternehmen und Energiemanagement-Experten ENIT – fungiert das ERP-System als Datenzentrale für das Monitoring und die Steuerung sämtlicher Energieflüsse. Es stellt Verbräuche sowie Emissionen transparent dar. Als „Single Source of Truth“ schafft ein ERP-System, das um Energiemanagement- und CO2-Tracking-Komponenten erweitert wurde, die Voraussetzungen für Zulieferer, sich auf den Weg zur Klimaneutralität zu begeben. Es enthält, sofern erfasst, alle relevanten Daten für den Corporate Carbon Footprint und den Product Carbon Footprint. Darüber hinaus ermöglicht es die Ausarbeitung von Reduktionsstrategien, die Umsetzung entsprechender Maßnahmen und die Überwachung der Emissionsentwicklung.

Nachholbedarf bei Reduktionszielen
Die Automobilbranche steht angesichts ihrer eigenen Zukunftsfähigkeit vor der dringenden Aufgabe, ihre Ambitionen hinsichtlich Klimaziele und Emissionsreduktionen deutlich zu erhöhen. Während die CO2-Bilanz und die darauf basierenden Maßnahmen aktuell noch eine wettbewerbsorientierte Motivation haben mögen, werden sie in absehbarer Zeit zum Hygienefaktor werden. Kurzfristige Einsparziele werden auf lange Sicht nur Zwischenziele auf dem Weg zum Net Zero Point darstellen, mit dem Unternehmen nachweisen können, dass sie keine Schadstoffe mehr emittieren. Gemäß dem Klimaschutzplan der Bundesregierung soll bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasneutralität erreicht werden [3]. Es ist deshalb zu erwarten, dass in den kommenden Jahren der Druck auf Unternehmen durch gesetzliche Vorgaben in Richtung Net Zero Point weiter zunehmen wird. Energieverbrauch und Emissionen müssen daher integraler Bestandteil betriebswirtschaftlicher Größen in den Geschäftsprozessen werden. Diese Aspekte werden auch künftig immer mehr an Relevanz gewinnen, da die Beschleunigung der Dekarbonisierung der Industrie notwendig ist, um eine lebenswerte Umwelt für zukünftige Generationen zu sichern.

[1] www.weforum.org/reports/global-risks-report-2023/
[2] www.europarl.europa.eu/news/en/headlines/society/20180703STO07129/eu-responses-to-climate-change
[3] www.bundesregierung.de/breg-de/schwerpunkte/klimaschutz/klimaschutzgesetz-2021-1913672#:~:text=Treibhausgasneutralit%C3%A4t%20bis%202045,-F%C3%BCr%20das%20Jahr&text=Bis%20zum%20Jahr%202045%20soll,die%20Bundesregierung%20negative%20Emissionen%20an.

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Seit mehr als drei Jahrzehnten ist proALPHA an 65 Standorten weltweit der digitale Sparringspartner der mittelständischen Wirtschaft. Die leistungsstarken ERP-Kern- und -Zusatzlösungen von proALPHA und seinen Partnern bilden das digitale Rückgrat der gesamten Wertschöpfungskette von mehr als 9.700 Kunden weltweit – Unternehmen aus der industriellen Fertigung, dem Großhandel und weiteren Branchen. Dabei sorgt proALPHA für die intelligente Vernetzung und effiziente Steuerung aller geschäftskritischen Systeme und Kernprozesse. In zunehmend härter umkämpften Märkten ist es darüber hinaus entscheidend, auch vor- und nachgelagerte Prozesse optimal zu integrieren. Deshalb unterstützen die verschiedenen Software-Lösungen der proALPHA Gruppe mit ihren über 290 Partnern die Kunden in exakt den Bereichen, die für ihr Business von zentraler Relevanz sind. Ob Datenanalyse und Künstliche Intelligenz, Lieferkettenmanagement, Financial Performance Management, Qualitäts-, Energie-, Produktions- oder Human Capital Management – die Motivation der mehr als 2.200 Menschen bei proALPHA ist so einfach wie fokussiert: tagtäglich an einer digitalen Lösungsplattform zu arbeiten, die dem Mittelstand den notwendigen Wettbewerbsvorsprung im fortwährenden Transformationsprozess verschafft.

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