Zum Internationalen Tag der Pflege: Menschen mit Demenz brauchen qualifizierte Pflege!

Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai würdigt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) die wichtige Aufgabe der professionellen Pflege in der Versorgung von Menschen mit Demenz. Gleichzeitig ruft sie zu einer besseren Versorgung von Demenzerkrankten in Krankenhäusern und Pflegeheimen auf. Gerade für Patientinnen und Patienten mit Demenz, die aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus behandelt werden müssen, stellt der Aufenthalt oft eine große Herausforderung dar. Die Pflege, die auf die besonderen Bedürfnisse von Demenzerkrankten eingeht, ist jedoch häufig unzureichend.

„Menschen mit Demenz brauchen unbedingt Fachpersonal, dass ihre Erkrankung versteht, ihre Signale deuten kann und entsprechend handelt. Diese Kompetenz muss bereits in der Ausbildung vermittelt werden“, erklärt Swen Staack, 1. Vorsitzender der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

„Die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung war ein wichtiger Schritt, um Pflegeberufe attraktiver zu machen.  Wir fordern jedoch, dass dabei die besonderen Anforderungen in der Versorgung von Menschen mit Demenz nicht länger vernachlässigt, sondern wesentlich umfangreicher berücksichtigt werden.

“Sowohl Studien als auch Erfahrungsberichte zeigen immer wieder: Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen können mit den entsprechenden Konzepten sehr gute Arbeit in der Versorgung von Menschen mit Demenz leisten. Viele sind jedoch nicht ausreichend auf diese Patientengruppe vorbereitet. Fehlende Strukturen, Zeitdruck und mangelnde Fachkenntnisse führen dazu, dass sich Betroffene nicht nur orientierungslos und hilflos fühlen – es kann auch zu medizinischen Komplikationen, längeren Verweildauern und unnötiger Belastung für alle Beteiligten kommen.

Marion Langhorst, gelernte Fachschwester für Psychiatrie und seit über 10 Jahren Beraterin am Alzheimer-Telefon, bestätigt die Schwierigkeiten, die viele Angehörige erleben: „Ich höre immer wieder von Familienangehörigen, dass ihre demenzerkrankten Verwandten im Krankenhaus und im Pflegeheim nicht die notwendige und einfühlsame Betreuung erhalten. Besonders die Veränderung der gewohnten Umgebung kann für die Patientinnen und Patienten zu einer großen Belastung werden. Die schwierigen personellen Voraussetzungen machen es Pflegekräften nicht immer leicht, verständnisvoll mit Menschen mit Demenz umzugehen.“

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. fordert daher:

  • eine verpflichtende Qualifizierung im Umgang mit Demenz für Pflegekräfte,
  • demenzsensible Strukturen in der stationären Versorgung und
  • eine Anerkennung der anspruchsvollen Pflegearbeit – durch gute Arbeitsbedingungen, ausreichend Personal und faire Bezahlung.

„Pflege braucht Zeit, Wissen und Haltung“, so Swen Staack weiter. „Menschen mit Demenz machen in den Krankenhäusern und Pflegeheimen einen immer größer werdenden Anteil der Patientinnen und Patienten aus. Deshalb müssen für die Versorgung von Menschen mit Demenz qualifizierte Pflegekräfte zur Verfügung stehen und ggf. Demenzbeauftragte die Kolleginnen und Kollegen fachlich unterstützen. Nur so kann eine qualitative Pflege sichergestellt werden.“

Hintergrund 

In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,3 bis 2,7 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.

Über Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Die DAlzG arbeitet politisch und konfessionell unabhängig und verzichtet auf Sponsoring durch Unternehmen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich. Ein großer Teil ihrer Arbeit wird durch Spenden finanziert.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.

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