Auf der einen Seite ist es Dr. Bormann in beeindruckender Weise gelungen, seine im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes VE-VIDES (Förderkennzeichen: 16ME0243K – 16ME0254) geleistete Arbeit zu einem kommerziell verfügbaren EDA-Werkzeug weiterzuentwickeln. Das daraus entstandene Tool Questa Verify TrustTM wurde ausgehend von existierenden formalen Verfahren zur Aufdeckung von Schwachstellen der Vertrauenswürdigkeit aus dem Portfolio der Firma OneSpin Solutions entwickelt. Mit der Security-Verifikation von Lock-Bits und der davon geschützten Register und von Schaltungen mit Zustandselementen ohne Reset umfasst Questa Verify TrustTM neue in VE-VIDES entwickelte Verifikationsverfahren und integriert gleichzeitig die bisherigen Methoden. Das in ein Design-Framework integrierte Werkzeug liefert zielsicher Verdachtsfälle für genauere Untersuchungen. Dieses innovative Tool stellt somit einen unschätzbaren Beitrag zur Vertrauenswürdigkeit moderner Elektronik dar.
Für die Jury gleichermaßen preiswürdig waren die Arbeiten im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt ZuSE KI-mobil (Förderkennzeichen: 16ME0094K -16ME0100 + 16ME0895 +16ME0896 + 16ME0895). Das Projektteam hat unter Leitung von Dr.-Ing. Hans-Jörg Vögel (BMW AG; Konsortialleitung) und Prof. Dr.-Ing. Gerhard Fettweis (TU Dresden; wissenschaftliche Koordination) eine innovative Architektur für KI-Beschleuniger mit Anwendungen insbesondere in der Automobilindustrie entwickelt, die vor allem für moderne Fahrerassistenz und hochautonomes Fahren geeignet ist. Die neuartige Architektur für KI-Beschleuniger kann u.a. den Energieverbrauch für entscheidende Operationen neuronaler Netze um fast den Faktor 5 reduzieren. Fortgeschrittenes Hardware-Software- Codesign trug dazu wesentlich bei. Der resultierende Chip wurde in der 22FDX-Technologie von Globalfoundries gefertigt. Er ist der komplexeste bisher in einem BMBF-Förderprojekt entwickelte Chip. Das ZuSE KI-mobil-Projekt-Team hat damit mustergültig demonstriert, wie innovative Chip-Architekturen für die deutsche Industrie in zielorientierter enger Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Industrie entwickelt werden können.
Der EDA Achievement Award honoriert außergewöhnliche Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Bereich „Electronic Design Automation“ sowie „Elektronik, Design und Anwendungen“. Der Preis wird an Einzelpersonen oder Teams verliehen, deren Arbeiten nachweislich den Entwurfsprozess in der Mikroelektronik und deren wirtschaftliche Verwertung messbar verbessert oder beschleunigt haben und damit einen hohen industriellen Nutzen erzielen. Sowohl Dr. Jörg Bormann als auch das ZuSE KI-mobil-Projekt-Team verkörpern mit ihren herausragenden Beiträgen die Ziele dieser Auszeichnung in besonderer Weise.
Das edacentrum ist mit über 200 Mitgliedern das führende Netzwerk für Elektronik, Design und Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft. Als unabhängige Instanz gestaltet das edacentrum Forschung und Entwicklung für durchgängige Design-Methoden entlang der gesamten Wertschöpfungsketten unterschiedlicher Anwendungsbereiche. In dieser Rolle ist das edacentrum anerkannter Innovationsbeschleuniger für die Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie und deren Anwenderindustrien.
Das edacentrum initiiert, koordiniert und begleitet industriegeführte, öffentlich geförderte FuE-Projekte auf dem für die Mikroelektronik unverzichtbaren Gebiet EDA, sowohl im klassischen Sinn von „Electronic Design Automation“ als auch im Sinn von „Elektronik, Design und Anwendungen“ und bietet ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen wie z.B. Projektmanagement für diese FuE-Projekte an. Als Teil dieser Aufgabe koordiniert das edacentrum das nationale Netzwerk „Chipdesign Germany“. Weiterhin organisiert es die Bündelung vorhandener EDA-Kompetenz der Industrie und deutscher Forschungseinrichtungen. Hierfür bietet es innovative technische Lösungen für den Austausch und die firmenübergreifende Zusammenarbeit.
Das edacentrum bündelt die Interessen der Wirtschaft und der Wissenschaft bezüglich neuer Herausforderungen im Themenfeld des Entwurfs mikroelektronischer Komponenten und Systeme (Chipdesign) sowie deren Anwendungen. Dazu koordiniert es branchenspezifische Arbeitskreise, organisiert mit dem edaWorkshop und dem edaForum eigene jährliche Fachtagungen und betreibt Plattformen für zielgruppenspezifische Dienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit.
edacentrum e.V.
Schneiderberg 32
30167 Hannover
Telefon: +49 (511) 76219699
Telefax: +49 (511) 76219695
http://www.edacentrum.de
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (511) 93 68 74 64
E-Mail: popp@edacentrum.de