«Nun rufen sie an, um mehr zu erfahren»
«Als wir ihnen zum ersten Mal sagten, dass Musik in den Weinbergen abgespielt werden würde, um die Rebenkrankheit Esca zu bekämpfen, haben die Mitglieder der Genossenschaft darüber gelacht», erinnert sich Guillaume Vaysse, Agronom im Weingut Anne de Joyeuse in Limoux im Departement Aude. «Im zweiten Jahr haben einige noch darüber geschmunzelt. Im dritten Jahr riefen sie uns an, um mehr darüber zu erfahren.»
Angeblich 79 Prozent weniger Befall
Der Test begann 2023 auf etwa zehn Hektar Cabernet Sauvignon. Bei hohem Esca-Risiko spielen die in den Weinbergen installierten Geräte etwa zwanzig Minuten pro Tag eine sanfte Melodie. Das Ergebnis: Die Sterblichkeit der Reben sei um durchschnittlich 79 Prozent zurückgegangen, behauptet Vaysse. Derzeit gibt es gegen die Pilzkrankheit Esca keine zugelassenen Mittel. Befallene Reben können nur noch vernichtet werden. Oder musikalisch aufgepeppelt werden, wie es scheint.
Schall soll mit Aminosäuren interagieren
Die von der Firma Genodics patentierte musikalische Behandlung ist inspiriert von den Arbeiten des Physikers Joël Sternheimer aus den 1960er Jahren. «Es handelt sich nicht um Musik im eigentlichen Sinne, sondern eher um eine Folge von Schallfrequenzen, die mit den Aminosäuren der Pflanze interagieren, um ihr Wachstum und ihre Stärkung zu fördern», erklärt Pedro Ferrandiz, Geschäftsführer von Genodics. Einige Winzer setzten sie auch ein, um Wasserstress bei den Reben zu bekämpfen, «da die Pflanzen über Moleküle verfügen, die das wenige aufgenommene Wasser blockieren können.»
«Natürliche Abwehrkräfte stimuliert»
Andere Weingüter setzen sie ein gegen Mehltau und Goldgelbe Vergilbung («Flavescence dorée»). Etwa Nathalie Bruel, Leiterin des Weinguts Petit Chaumont in der Camargue, berichtet der Zeitung: «Wir haben die Geräte 2018 auf einer Parzelle mit Grenache-Reben installiert und lassen sie dreimal täglich fünf Minuten lang laufen. Die Musik stimuliert die natürlichen Abwehrkräfte der Rebe.» Sie habe das Gerät auch bei Frostgefahr getestet, erklärt die Bio-Winzerin.
150 Betriebe nutzen die Geräte
Gegenüber Skeptikern verweist der Geschäftsführer von Genodics darauf, dass bereits 300 Geräte bei fast 150 Landwirten installiert seien, davon zwei Drittel in Frankreich. Zahlende Kunden, wie er betont.
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