Schon Ende des 19. Jahrhunderts reiften erste Ideen für eine Seilbahn auf den Freiburger Hausberg. Einen entscheidenden Impuls erhielt das Projekt 1908, als sich der damalige Oberbürgermeister Otto Winterer mit Nachdruck im Gemeinderat für den Bau einsetzte. Doch politische Diskussionen, der Erste Weltkrieg und seine Folgen verzögerten die Umsetzung über Jahrzehnte. Erst 1928 nahm das Vorhaben mit der Gründung Schauinslandbahn AG konkrete Gestalt an. Danach ging es selbst für heutige Verhältnisse im Rekordtempo voran. Zwei Jahre später war es so weit: Am 17. Juli 1930 wurde die Schauinslandbahn feierlich eröffnet – musikalisch begleitet vom Stadtorchester, das Werke von Wolfgang Amadeus Mozart spielte.
Die technische Innovation sorgte damals für Aufsehen: In weniger als 15 Minuten schwebten Fahrgäste auf einer Strecke von 3,6 Kilometern bis auf 1.220 Meter Höhe – rein elektrisch und ohne fossile Antriebe. Die Fahrt kostete damals zwei Reichsmark.
Schon früh wurde die Bahn Teil der Stadtgeschichte – mit vielen Höhen und einem einzigen schweren Unglück. Aufgrund des Bedienfehlers eines Schaffners stürzte 1932 eine Gondel ab, drei Menschen kamen ums Leben. Nach umfassender Überarbeitung nahm die Bahn 1933 den Betrieb wieder auf – seitdem ist sie sicher und unfallfrei unterwegs.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Schauinslandbahn in Betrieb. Sie brachte Kinder während der Luftangriffe in Sicherheit und versorgte Lazarette auf dem Berg. Nach Kriegsende entwickelte sie sich zum beliebten Ziel für Erholungssuchende und Wintersportler.
In den 1980er Jahren stand eine umfassende Modernisierung an: 1987/88 erneuerten Mechaniker die Technik, Kabinen und Streckenführung. Seitdem fährt die Bahn ohne Schaffner und teilautomatisiert. Ihrem historischen Charme ist sie treu geblieben. Weitere Modernisierungsschritte folgten 2013/14 – mit Digitalisierung der Steuerung und dem Ausbau der Stationsanlagen.
Heute ist die „alte Dame“ aus Freiburg nicht mehr wegzudenken. Sie ist barrierefrei, familienfreundlich und nachhaltig. Seit 2025 wird sie vom benachbarten Windpark am Taubenkopf mit regionalem Ökostrom versorgt. Eine Panoramaterrasse, moderne Werkstätten und Erlebnisangebote für Kinder machen die Bahn fit für die Zukunft – und halten die Tradition lebendig.
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