Rennen auf Frankfurter Messegelände mit Arne Gabius und Katharina Steinruck

In Frankfurt wird am kommenden Sonntag ein Elite-Halbmarathonrennen stattfinden. Der Frankfurt Half Marathon Invitational ist ausschließlich Topathleten vorbehalten und wird vom Organisationsteam des Mainova Frankfurt Marathon um Race Direktor Jo Schindler und dem Berliner Athleten-Manager Christoph Kopp veranstaltet. Unter zurzeit rund 30 Athleten auf der Startliste sind der deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius, der Deutsche Marathon-Meister Tom Gröschel sowie Amanal Petros und die Marathonläuferinnen Melat Kejeta und Katharina Steinruck, die alle drei bereits die Olympia-Norm für den Marathon unterboten haben. Das Rennen am Sonntag ist ein offizieller Qualifikationslauf des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften, die am 17. Oktober im polnischen Gdynia stattfinden sollen.

Der Halbmarathon wird ausschließlich auf dem Gelände der Messe Frankfurt stattfinden. Dort wurde ein Rundkurs mit einer Streckenlänge von fast genau drei Kilometern vermessen. Gut sieben Runden werden die Athleten laufen, um auf die Distanz von 21,0975 km zu kommen. „Das Messegelände ist durch einen Zaun komplett abgeschlossen. Das ist für uns der ideale Ort, um unter den derzeitigen Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie sicher veranstalten zu können und dabei auch das Problem zu lösen, dass wir zurzeit leider keine Zuschauer zulassen dürfen“, erklärt Jo Schindler, der auf die Unterstützung der Messe, der Stadt Frankfurt und des Landes Hessen bauen kann. Bei dem Rennen werden die derzeitigen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten. 

Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal) führt das Feld der Männer an. „Ich habe natürlich sehr schöne Erinnerungen an Frankfurt, daher freue ich mich, dorthin zurückzukehren. Es ist super, dass dieses Rennen stattfindet“, sagt Arne Gabius, der beim Mainova Frankfurt Marathon vor knapp fünf Jahren den deutschen Marathon-Rekord auf die aktuelle Marke von 2:08:33 Stunden verbessert hatte. Mit einer Bestzeit von 62:09 Minuten im Halbmarathon ist er auch der schnellste Läufer im Feld des Frankfurt Half Marathon Invitational, der den in Deutschland lebenden Topläufern vorbehalten ist. 

Allerdings ist Arne Gabius nicht der große Favorit, denn er wird das Rennen aus dem Marathon-Training heraus bestreiten. Am 4. Oktober will er beim London-Marathon starten. Der schnellste deutsche Halbmarathonläufer dieses Jahres ist Amanal Petros (TV Wattenscheid), der sich im Februar in Barcelona auf 62:18 steigerte. Wenn er am Sonntag überzeugt, wäre ihm die Nominierung für die Halbmarathon-WM sicher. Tom Gröschel (TC Fiko Rostock) lief in Barcelona 64:09. Um die WM-Norm zu erreichen, müsste er sich am Sonntag um zumindest neun Sekunden steigern. 

Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) konnte in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise noch gar keinen Halbmarathon laufen. „Ich freue mich, dass ich nun sogar in meiner Heimatstadt starten kann und danke den Organisatoren, dass sie dies unter diesen Umständen möglich gemacht haben. Damit hatte ich noch bis vor kurzem nicht gerechnet“, sagt Katharina Steinruck, deren Ziel es ist, sich für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften zu qualifizieren. Dafür ist eine Zeit von mindestens 74:00 Minuten nötig. 

Die WM-Norm hat Melat Kejeta (Laufteam Kassel) mit einer Leistung von 68:55 Minuten aus dem vergangenen Winter längst abgehakt. Und normalerweise ist sie die klare Favoritin in Frankfurt. Allerdings muss man abwarten, in welcher Form sie zurzeit ist. Ein Leistungsnachweis für eine WM-Nominierung sollte Melat Kejeta am Sonntag gelingen. 

„Wir freuen uns auf das Rennen und sind froh, nach der Absage des Mainova Frankfurt Marathon in diesem schwierigen Jahr doch noch ein Lauf-Event auf die Beine stellen zu dürfen. Das ist positive Energie und motiviert uns“, sagt Jo Schindler. „Wir zeigen, dass Laufveranstaltungen auch in Zeiten, die uns alle zu gebotener Vorsicht und besonderen Maßnahmen zwingen, mit etwas Kreativität möglich sind und natürlich möchten wir den Athleten eine schöne Bühne in der Sportstadt Frankfurt bieten.“

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