Forscherteam untersucht finanzielle Schocks durch Corona für private Haushalte

Neben starken Einschnitten im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben birgt die Corona-Pandemie für viele Menschen auch finanzielle Schwierigkeiten. Das gilt vor allem für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen oder für Personen, die durch ihre Berufswahl ökonomisch besonders von der Pandemie betroffen sind. Wie die Menschen in Deutschland mit finanziellen Schocks durch die Corona-Pandemie umgehen, untersucht nun ein interdisziplinäres Forscherteam der Universität Mannheim, des ZEW Mannheim und des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung Mainz. Die Projektpartner vereinen dabei die Perspektiven der Wirtschaftspädagogik (Prof. Dr. Carmela Aprea, Universität Mannheim), der Haushaltsökonomie (Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen, ZEW Mannheim) sowie der psychologischen Resilienzforschung (Prof. Dr. Klaus Lieb und Dr. Donya Gilan, Leibniz-Institut für Resilienzforschung Mainz). „Uns interessiert besonders, wie Menschen Entscheidungen unter hoher Unsicherheit und Komplexität treffen, nachdem sie von einem finanziellen Schock erfasst wurden. Denn daraus lässt sich ableiten, mit welchen sozial- und bildungspolitischen Maßnahmen sich die betroffenen Haushalte effektiv und nachhaltig unterstützen lassen“, erklärt Prof. Dr. Carmela Aprea, Universität Mannheim. „Zu den allgemeinen psychischen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wird bereits geforscht. Doch gibt es bisher nur sehr wenige Forschungsdaten zu den finanziellen Herausforderungen und deren mittel- bis langfristigen Folgen für Haushalte und Gesamtwirtschaft“, sagt Prof. Dr. Tabea Bucher-Koenen, Leiterin des Forschungsbereichs „Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement“ am ZEW Mannheim und Professorin an der Universität Mannheim.
 „Für uns besteht eine zentrale Aufgabe darin, individuelle und strukturelle Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um Bürgerinnen und Bürger in solchen Situationen gezielt stärken und unterstützen zu können“, erklärt Prof. Dr. Klaus Lieb, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung. „Denn die Betroffenen sind einem erhöhten Armutsrisiko ausgesetzt, das sie an den Rand der Gesellschaft drängen kann.“ Und Dr. Donya Gilan, Leibniz-Instituts für Resilienzforschung Mainz, ergänzt: „Psychische Gesundheit ist stark von der psychosozialen Lage eines Menschen abhängig. Gerade finanzielle Nöte treiben Menschen in psychische Erkrankungen wie beispielsweise Angsterkrankungen, Depressionen oder auch Suchterkrankungen, weil oft psychische Bewältigungsstrategien im Umgang mit solchen Sorgen fehlen. Dauerstress ist dann vorprogrammiert und soziale Stigmata die Folge“. Finanziert wird das Forschungsvorhaben aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in einem Projektzeitraum von 1. September 2020 bis 31. August 2021. Das Ministerium hat es als eines von zwölf Projekten mit Corona-Fokus in das Fördernetzwerk Interdisziplinäre Sozialpolitikforschung (FIS) aufgenommen. Ausgewählt wurden die Vorhaben hinsichtlich ihrer Eignung, auf wissenschaftlicher Basis die Grundlage zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu schaffen.
Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

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