Bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad in den Ausbildungsbetrieb: Jonas Zessin ist Azubi des Monats Januar

Jeden Morgen setzt sich Jonas Zessin auf sein Fahrrad und fährt von seinem Heimatort Sonnenberg zu seiner Ausbildungsstelle ins acht Kilometer entfernte Gransee. Mit dem ÖPNV wäre er pro Strecke zwei Stunden unterwegs …. Denn der 18-jährige macht bei der Fritz Müller Massivholztreppen GmbH & Co KG eine Tischlerlehre. Sein Chef ist begeistert von seinem Auszubildenden, ärgert sich aber, dass den jungen Menschen die Infrastruktur nicht geboten wird, um zur Ausbildungsstelle zu kommen: „Solche Jungs wie Jonas findet man selten. Er macht einfach und fackelt nicht lange… Wenn man aber auf dem Land lebt, scheitert es in vielen Fällen schon am Arbeitsweg. Dass Jonas sich jeden Tag aufs Fahrrad schwingt, verdient deshalb neben seinen Leistungen Respekt“, lobt Fritz Müller. Um diese Leistungen auch öffentlich zu würdigen, schlug er seinen Lehrling zum Azubi des Monats bei der Handwerkskammer Potsdam vor.

Für seine vorbildlichen Ausbildungsleistungen wird Jonas Zessin nun am 20. Januar 2021 in seinem Ausbildungsbetrieb von der Handwerkskammer Potsdam kontaktlos als Azubi des Monats Januar geehrt.

Möchten Sie mit dem Azubi und dem Betrieb sprechen, stellen wir gern den Kontakt her. Individuelle Absprachen zur Berichterstattung sind möglich.

Im Jahr 2018 zog Jonas mit seiner Mutter aus der Stadt Berlin aufs Land nach Brandenburg. In der Hauptstadt besuchte er zuvor ein Gymnasium, brach allerdings vor den Abiturprüfungen ab. Unmittelbar nach dem Umzug ins Brandenburgische fanden Tischlereibetrieb und Azubi über ein Schülerpraktikum zueinander. Auch schon ein Jahr zuvor sammelte der junge Mann praktische Erfahrungen in einer Tischlerei. Das zweite Praktikum in dem Granseer Ausbildungsbetrieb mündete schließlich in einen Lehrvertrag. Jonas brachte nicht nur die Liebe zum Beruf mit, sondern auch soziale Eigenschaften, die es in einem Team braucht. Denn durch verschiedene Schülerjobs seit seinem 13. Lebensjahr verdiente Jonas nicht nur Geld, sondern lernte auch durchzuhalten und mit anderen Menschen respektvoll umzugehen.

Firmenchef Müller zeigt sich beeindruckt von der Persönlichkeit seines Lehrlings. „In der täglichen Arbeit weiß er nach kurzer Einweisung, worum es geht. Seine aufgeschlossene und ausdauernde Art wird im Team geschätzt. An Herausforderungen wagt er sich mutig heran und bleibt selbst bei kniffligen Aufgaben ruhig und ausgeglichen,“ lobt Fritz Müller seinen Lehrling. Als Beispiel nennt Müller einen Großauftrag „Am Gasometer“ in Berlin-Steglitz: „Arbeitsvorbereitung, hunderte Meter Stufen und Fensterbretter zuschneiden, anfertigen, lackieren – es war einfach überdurchschnittlich, was Jonas hier geleistet hat.“ An seinem Handwerk schätze der junge Mann vor allem die Abwechslung und die Möglichkeit, Unikate zu fertigen. Müller will den künftigen Tischlergesellen, der im Sommer auslernt, unbedingt in seinem Betrieb halten. Geplant ist deshalb schon heute, die Leistungen seines Lehrlings auch mit einem Auslandspraktikum zu belohnen, sobald dies die Situation wieder ermöglicht. Dass er nicht nur ein guter Praktiker ist, sondern auch den theoretischen Grundlagen die entsprechende Aufmerksamkeit widmet, zeigen seine guten schulischen Leistungen am OSZ Neuruppin.

Die Fritz Müller Massivholztreppen GmbH & Co KG beschäftigt aktuell 25 Mitarbeiter. Um Auszubildende zu finden, ist der Handwerksbetrieb das ganze Jahr über aktiv. Dazu nutzt er unter anderem die Lehrstellenbörse in Zehdenick am OSZ. Hier stellt sich die Tischlerei regelmäßig Acht- und Neuntklässlern vor. „Zehn bis 15 Bewerbungen treffen so jedes Jahr bei uns ein, 20 Prozent davon laden wir ein. Unter ihnen finden wir dann unsere beiden Azubis, die wir pro Jahr einstellen. Der Aufwand, Nachwuchs zu finden, ist höher geworden. Auch ein Abitur garantiert heute nicht mehr, dass man den richtigen Azubi gewonnen hat.“ Tischlermeister Fritz Müller übernahm 1984 den 1950 gegründeten elterlichen Betrieb. Kontinuierlich investierte er in moderne Maschinen, darunter in ein CNC-Bearbeitungszentrum, eine Lackiererei, aber auch in energiesparende Maßnahmen wie die Errichtung einer 56 KWp Photovoltaikanlage. Bis heute plante, produzierte und montierte der Handwerksbetrieb über 10.000 Treppen.

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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