„Der Ort, an dem die Wahrheit erforscht wird“

Am 9. Juni 2021 ist es genau 50 Jahre her, dass der heutige Standort des Instituts für Rechtsmedizin der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät am Melatenfriedhof feierlich eingeweiht wurde. Seit 1971 erfüllen die Beschäftigten des Instituts, heute unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Markus Rothschild, wichtige Aufgaben in Forschung, Lehre und erbringen forensische Dienstleistungen. Ein solches Jubiläum muss gefeiert werden – in Zeiten von Corona zwar ohne Veranstaltung, dafür aber mit einem neuen eigenen Buch über das Institut. Unter dem Titel „Vom Tatort ins Labor“ geben Prof. Rothschild und sein Team eindrucksvoll Einblick in die vielfältige Arbeit der Kölner Rechtsmedizin. 

„Die Rechtsmedizin ist der Ort, an dem die Wahrheit erforscht wird. Eingebettet in die Strukturen der Hochleistungsmedizin einer Uniklinik und vernetzt mit den Forschungsstrukturen der Medizinischen Fakultät ist das Institut ausgesprochen gut aufgestellt. Seit 50 Jahren leisten wir am Melatengürtel eine auch für die Rechtspflege und -sicherheit wichtige Arbeit und das erfüllt mich mit Stolz“, sagt Prof. Rothschild anlässlich des runden Geburtstags des Standorts am Melatenfriedhof. Das Institut mit seinen rund 60 Beschäftigten verfügt dort über drei große Abteilungen: Die forensische Traumatologie und Pathologie untersucht sowohl Lebende als auch Tote vor dem Hintergrund rechtlicher Fragestellungen. In der forensischen Molekulargenetik, beschäftigen sich die Experten vor allem mit der Abstammungsbegutachtung sowie spurenkundlichen Fragestellungen und in den Laboren der forensischen Toxikologie werden Giftnachweise erbracht sowie Analysen von Betäubungsmitteln und Alkohol durchgeführt.

Im Hörsaal des Instituts sowie den Seminarräumen werden die Medizinstudierenden auf ihre späteren Aufgaben als Ärztinnen und Ärzte vorbereitet, indem hier neben der gerichtsverwertbaren Dokumentation von Verletzungen auch die Inhalte der Ärztlichen Rechts- und Berufskunde gelehrt werden. „Die Vorlesungen am Melatengürtel erfreuen sich ganz besonderer Beliebtheit und wurden schon vielfach mit Lehrpreisen ausgezeichnet. Aber Rechtsmedizin ist nicht nur ein spannendes, sondern auch ein wichtiges Querschnittsfach: Themen der Rechtsmedizin finden sich beispielsweise in der Kinderheilkunde, wenn es um die Beurteilung von Kindesmisshandlung und plötzlichem Kindstod geht, oder der Gynäkologie und Urologie, wo Expertenwissen zu Sexualdelikten vermittelt wird“, weiß Univ.-Prof. Dr. Gereon Fink, Vorstandsmitglied der Uniklinik Köln und Dekan der Medizinischen Fakultät. In den Forschungslaboren entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue Verfahren in der toxikologischen Analytik und erweitern das Spektrum molekulargenetischer Verfahren, etwa zur Spurenartbestimmung oder zur Erhebung eines „genetischen Phantombildes“.

Mit seinen vielfältigen medizinisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten steht das Institut für Rechtsmedizin auch hoheitlichen Aufgaben zur Verfügung, ist aber auch aus dem klinischen Alltag kaum wegzudenken. Vor allem Justiz- und Polizeibehörden beauftragen das Institut mit der Durchführung von Untersuchungen und der Erstattung von Gutachten. Rund um die Uhr befindet sich ein Team aus Ärzten, Toxikologen sowie Sektions- und Laborassistenten im Rufdienst, um die Uniklinik sowie die Strafermittlungsbehörden mit ihrer forensischen Expertise zu unterstützen.

Für die Uniklinik Köln sei besonders die Bedeutung des Instituts als Nahtstelle zwischen zwei klassischen universitären Bereichen, nämlich Recht und Medizin hervorzuheben, erklärt Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln. „Das zielgerichtete und sichere Handeln einer Universitätsklinik ist in vielen Situationen ohne den Rückgriff auf rechtsmedizinische Expertise schwer vorstellbar. Für nahezu alle medizinischen Abteilungen der Uniklinik werden beispielsweise konsiliarische Leistungen erbracht. Konsile beinhalten in diesem Fall Befunddokumentationen oder rechtsmedizinische Einschätzungen,“ sagt Prof. Schömig.

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