Es geht ums Existenzielle: Psychische Belastung vieler Studierender gravierend

  • Soziale Isolation, grundsätzliche Infragestellung des Studiums, depressive Verstimmungen, Hoffnungslosigkeit, suizidale Gedanken
  • Deutsches Studentenwerk (DSW) macht auf psychische Notlage vieler Studierender aufmerksam
  • Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerks Leipzig und Mitglied im DSW-Verbandsrat, als Expertin zur psychischen Lage der Studierenden heute auf Veranstaltung von Volkswagen-Stiftung und NDR zur Situation der Studierenden in der Coronavirus-Pandemie
  • DSW-Forderung: Bund-Länder-Unterstützungspaket für die psychosoziale Beratung der Studierendenwerke

Nach vier Pandemie-Semestern sind die psychische Belastungssituation sowie die finanziellen und studienorganisatorischen Problemlagen vieler Studierender existenziell, warnt das Deutsche Studentenwerk (DSW), der Verband der 57 Studenten- und Studierendenwerke, anlässlich des heutigen „Herrenhäuser Gesprächs“ von Volkswagen-Stiftung und NDR zur Situation der Studierenden in der Coronavirus-Pandemie. Das DSW fordert erneut ein gemeinsames Bund-Länder-Unterstützungspaket zum Ausbau der psychosozialen Beratung der Studierendenwerke zur Gewährleistung der Chancengleichheit im Studium.

Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerks Leipzig und Mitglied im DSW-Verbandsrat, vertritt beim „Herrenhäuser Gespräch“ die Sicht der Studenten- und Studierendenwerke.

Sie beschreibt die Notlage vieler Studierender so:

„Es geht um soziale Isolation und Vereinsamung, die grundsätzliche Infragestellung des Studiums, in hohem Maße auch um depressive Verstimmungen, Hoffnungslosigkeit, bis hin zu suizidalen Gedanken. Dadurch werden Studienverläufe mitunter stark verzögert, und Abbruchgedanken sind immer üblicher.

Es geht nicht allein darum, sich im erzwungenen Online-Studium eine Tagesstruktur zu geben. Es geht nicht allein darum, regelmäßige soziale Kontakte und den Austausch mit Mitstudierenden zu organisieren. Es geht ums Existenzielle.

Ich appelliere an die deutsche Bildungs- und Hochschulpolitik, sich noch viel stärker um die Notlage dieser Studierenden zu kümmern. Wir brauchen dringend eine gemeinsame Bund-Länder-Anstrengung, um die psychosoziale Beratung und Sozialberatung der Studenten- und Studierendenwerke auszubauen. Dadurch können individuelle Lösungen für die Studienorganisation und -finanzierung gefunden und diese Studierenden aufgefangen und beraten und Studienabbrüche vermieden werden.

Vor allem Studierende mit Kindern, mit chronischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen sowie internationale Studierende und Studierende aus nichtakademischen Elternhäusern hatten in den vergangenen vier Semestern mit multiplen Herausforderungen zu tun. Diesen Gruppen fällt es schwer, sich Gehör zu verschaffen und auf ihre Bedarfe hinzuweisen, und sie werden noch weniger von der Politik gesehen.“

Die psychosoziale Beratung des Studentenwerks Leipzig verzeichnet einen enormen Anstieg der Nachfrage; sie droht in diesem Jahr um 80% höher zu liegen als vor Beginn der Pandemie im Jahr 2019. Aktuell beträgt die Wartezeit acht Wochen. Auch die psychosozialen Beratungsstellen der weiteren Studenten- und Studierendenwerke werden förmlich überrannt.

„Isoliert und allein gelassen? Studieren in der Corona-Krise“ Herrenhäuser Gespräch heute Abend, 12.5.2022, um 19 Uhr im Xplanatorium Schloss Herrenhausen in Hannover: https://www.volkswagenstiftung.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/herrenhäuser-gespräche/allein-gelassen-oder-selbst-isoliert-studieren-in-der-corona-krise

 

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