Prof. Gebhardt: Bahnbrechende Entwicklungen bei der Melanomtherapie, die in die gesamte Krebsmedizin ausstrahlen

Hautkrebs ist eine Volkskrankheit, trotz der immensen medizinischen Fortschritte der letzten Jahre. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich allein in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Tendenz weiter steigend. Vier Tage lang, vom 6. – 9. September wurden in Hamburg spannende neue Entwicklungen in der Therapie, Prävention, Diagnostik und Grundlagenforschung vorgestellt und diskutiert. Mit mehr als 1000 Teilnehmern und über 230 Abstract-Einreichungen hat der 33. Deutsche Hautkrebskongress einen neuen Rekord aufgestellt.  

30 Sitzungen mit 122 Vorträgen, 14 Industriesymposien und 2 Plenarsitzungen aus allen Bereichen der Dermato-Onkologie veranschaulichten die ganze Bandbreite der Hautkrebsdiagnostik und -therapie sowie auch die aktuellen Forschungsprojekte in den deutschsprachigen Hautkliniken. Der umfassende Expertenaustausch über alle Facetten in Diagnostik und Therapie, Nebenwirkungen und deren Management hat vor allem das Ziel, Hautkrebspatienten mit einer erfolgreichen Behandlung zu unterstützen. 

Heller Hautkrebs war eins der Schwerpunktthemen des hochkarätigen Fachkongresses. Wegen der starken Zunahme der Zahlen sprechen Experten inzwischen von einer Epidemie. Dr. Peter Mohr, Elbe Klinikum Buxtehude, und gemeinsam mit Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Tagungspräsident beim diesjährigen Deutschen Hautkrebskongress, erklärt, dass dies vor allem mit dem sorglosen Umgang mit der Sonne zu tun habe. „Beim Sport, in der Freizeit und im Urlaub ist das Risiko durch lichtbedingte Schäden besonders hoch, wenn die Haut durch beispielsweise Bürotätigkeiten der Sonne entwöhnt ist.“ 

Tagungspräsident Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): „Wir haben seit ein paar Jahren einen geradezu phänomenalen Siegeszug der Immuntherapie erlebt mit der Entwicklung der Checkpopint-Blocker.“ Auf dem Kongress wurden Daten zur sogenannten LAG-3-/PD-1-Antikörperkombination diskutiert. Demnach bestätigen Langzeitdaten, dass die kombinierte Immuntherapie mit Checkpointblockern zu langfristigen Überlebensvorteilen bei Melanompatienten führt. „Das wirklich Bahnbrechende, ein absolutes Highlight, sind die Daten zur personalisierten mRNA-Vakzinierung. Im Dezember wird auch in Deutschland eine große weltweite Zulassungsstudie für eine personalisierte mRNA-Vakzine starten, eine individualisierte Neoantigentherapie. Die ersten Phase-2-Daten, veröffentlicht in diesem Jahr, stimmen wirklich hoffnungsfroh“, betonte Prof. Gebhardt. 

Der Klimawandel schreitet voran, in Deutschland wird es sonniger und UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für Hautkrebs.  Diskutiert wurde auch die Frage, warum es bisher nicht gelungen ist, trotz aller Bemühungen um Prävention einen Umkehrtrend herzustellen. Prof. Dr. Carola Berking, Erlangen, 2. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), fordert mehr Kampagnen und verstärkte Aufklärungsarbeit. „Wir müssen uns der Schädlichkeit von UV-Strahlung immer wieder bewusstwerden. Die UV-Schutz-Erziehung in den Schulen muss verstärkt werden. Politik und Stadtplaner sind gefordert, der Bevölkerung mehr Möglichkeiten zu geben, einen Platz im Schatten zu finden.“ 

Gesetzlich Versicherte über 35 Jahre können alle zwei Jahre kostenlos zur Hautkrebsvorsorge gehen. Zu wenige Menschen würden das jedoch wahrnehmen. „Heller Hautkrebs entwickelt sich langsam, häufig über Jahre und Jahrzehnte, und wächst regional begrenzt“, so Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Minden, der 1. Vorsitzende der ADO der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG).  

Preisverleihungen – Deutscher Hautkrebspreis  

Ein Highlight während der Eröffnungsveranstaltung war die feierliche Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Hautkrebspreises. Diese besondere Auszeichnung für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten in der klinischen und translationalen Hautkrebsforschung aus dem deutschsprachigen Raum, von der ADO mit finanzieller Unterstützung der Pierre Fabre Pharma GmbH ausgerichtet, wurde von Prof. Dr. med. Roland Kaufmann, Frankfurt am Main, an PD Dr. Cindy Franklin, Universitätsklinikum Köln, übergeben. 

Die besten sechs Poster wurden mit einem Preis im Wert von je 500 EUR prämiert, gesponsert von der Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Sie gingen in der Kategorie „experimentelle Dermato-Onkologie“ an Maximilian Haist, Mainz, Yiman Wang, Heidelberg, Dr. Simone Wendlinger, Würzburg und in der Kategorie „klinische Dermato-Onkologie“ an Dr. Jan-Malte Placke, Essen, und Dr. Lisa Wiens, Tübingen sowie Tim Zell, Hamburg-Eppendorf

Besondere Höhepunkte waren neben der Verleihung des Deutschen Hautkrebspreises auch die neuen Forschungsprojekte der Hiege-Stiftung – die Deutsche Hautkrebsstiftung. Das hochaktuelle neue Forschungsfeld „Liquid Biopsy“ versucht, durch eine Blutuntersuchung ein Rezidiv oder ein Therapieversagen bei Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen. Am interdisziplinären Fleur Hiege Centrum für Hautkrebsforschung in Hamburg verfolgen das Hauttumorzentrum und das Institut für Tumorbiologie am UKE gemeinsam das Ziel, die Erkenntnisse zu solchen Biomarkern in die Klinik zu bringen. 

Mit Spannung wurden die Plenarvorträge internationaler Spitzenforscher verfolgt wie von Prof. Dr. Olivier Michielin, Genf/Schweiz, zu neuen Behandlungsoptionen beim Melanom, von Frau Prof. Dr. Inge Marie Svane, Kopenhagen/Dänemark zu neuen Ansätzen der Immuntherapie beim metastasierten Melanom, die über Checkpoint-Inhibitoren hinausgehen, und von Prof. Dr. Thomas F. Gajewski, Chicago/Illinois, USA zu innovativen Strategien, die Wirksamkeit der Immuntherapie durch Identifizierung von Reaktions- und Resistenzmechanismen zu steigern. 

Forum Hautkrebs 

Gut besucht war auch in diesem Jahr das im Anschluss an den 33. Deutschen Hautkrebskongress stattfindende FORUM HAUTKREBS – eine moderierte Podiumsdiskussion. Immer mehr setzt sich bei Betroffenen die Erkenntnis durch, dass sie selbst viel zum Gelingen der Therapie beitragen können. Ein besseres Verständnis von Wirkungsmechanismen, auftretenden Nebenwirkungen und Möglichkeiten, damit umzugehen, kann eine gute Informationsbasis und Entscheidungshilfe sein, um das, was bei der Behandlung einer Hautkrebserkrankung passiert, besser einschätzen zu können. 

Zum zweiten Mal fand im Rahmen des diesjährigen Hautkrebskongresses der dermato-onkologische Pflegetag statt. Dieses regelmäßige Treffen wurde ins Leben gerufen, um den Ausbau des bereits seit drei Jahren bestehenden Netzwerkes von Pflegekräften im Bereich der Dermato-Onkologie aus ganz Deutschland zu unterstützen. Hierbei wurden im Speziellen pflegerische Thematiken diskutiert und ausgetauscht. 

Ausblick: Deutscher Hautkrebskongress 2024 

Vom 25. – 28. September 2024 steht beim 24. Deutschen Hautkrebskongress der ADO die Würzburger Universitätsmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Bastian Schilling im Fokus der Hautkrebstherapie und -forschung. 

Mehr Details unter: ado-kongress.de 

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