Abschluss des Projektes SEAPeopleEchtzeitdarstellung weltweiter Personenströme auf See mittels Big-Data

Die Rostocker JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon und das Institut für Sicherheitstechnik/ Schiffssicherheit e.V. in Warnemünde entwickelten im Rahmen des mFund-Projekts eine Echtzeit-Anwendung für weltweite Personenströme auf See. 

Am Dienstag, 08. November 2022, findet die Abschlussveranstaltung zum Projekt SEAPEOPLE statt. Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte mFund-Forschungsprojekt befasste sich mit der Entwicklung eines Tools für das anonymisierte Tracking von Personen auf See.

Neben Waren bewegen Schiffe täglich hunderttausende Passagiere über die Weltmeere. Im Katastrophenfall verfügen Kreuzfahrtgesellschaften über detaillierte Listen der Passagiere und Crewmitglieder. Bei Handelsschiffen ist es nur für die in den Schiffsbetrieb involvierten Personen ersichtlich, wie viele Menschen sich auf einem Schiff bzw. in einer Region befinden.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie dringlich ein Überblick über die Personenströme in einer Region ist. Im Falle einer Gefährdungslage war es bis jetzt nicht möglich eine schnelle und unbürokratische Antwort zur Anzahl der Personen auf See zu geben. 

Mit dem entwickelten SEAPEOPLE-Prototyp ist es möglich, anhand der Schiffpositionen und weiterer Schiffsdatenbanken eine Echtzeit-Antwort an Seenotretter bzw. Rettungsorganisationen zu geben. 

Das Projekt endete erfolgreich nach achtzehn Monaten (02-2021 bis 07-2022) Förderzeit. Das Vorhaben SEAPEOPLE wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Das maritime Beratungsunternehmen MARSIG mbH stand als assoziierter Partner beratend zur Seite bei der Validierung der Prozesse. 

Der SEAPEOPLE-Prototyp basiert auf der hochauflösenden Kombination von AIS-Daten (Automatic Identification System), die alle relevanten Schiffe verpflichtend zur Kollisionsverhütung aussenden, sowie Schiffsinformationen aus internen und externen Datenbanken. 

Die Big-Data-Algorithmen werten die mögliche Anzahl der Personen in Abhängigkeit des Schiffstyps und der gesammelten historischen Schiffsinformationen aus. Damit wird eine unbürokratische Einschätzung der Personenanzahl erreicht. Ziel der weiteren Produktentwicklung soll ein Modul für die Seenotrettung ohne bürokratische Anfrage an Polizei und Behörden sein. 

Herr Dr. Carsten Hilgenfeld, Leiter für Forschung & Entwicklung bei JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon sieht viel Potenzial im SEAPEOPLE-Prototyp: „Das zukünftige Produkt sehen wir als eine weitere Unterstützung der Seenotretter oder in Gefährdungslagen wie beispielsweise nach dem Ausbruch einer Infektion auf einem Schiff. Sicherheits- und Quarantänekonzepte können in einem Hafen entwickelt werden. Krankenhausbetten können freigehalten werden, bevor die Passagiere und Matrosen an Land gehen“. Dies erhöhe die maritime Sicherheit. Auch Hotelkapazitäten ließen sich besser planen und Passagierströme mit Blick auf  touristische Ziele optimal lenken, erörtert Hilgenfeld.

Über den mFUND des BMVI:

Im   Rahmen   der   Forschungsinitiative   mFUND   fördert   das   BMVI   seit   2016   Forschungs-und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen   Förderung   unterstützt   der   mFUND   mit   verschiedenen   Veranstaltungsformaten   die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.

JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon

JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon wurde 2010 in Rostock gegründet und gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Erhebung und Verarbeitung von Schiffsdaten. Das Unternehmen betreibt die Schiffs-Tracking-Plattform FleetMon.com. Wir sammeln Echtzeitdaten zu Schiffspositionen und stellen sie den leistungsstärksten Unternehmen der Welt zur Verfügung. Es ist unsere Mission, die maritime Logistik-Branche mit innovativen digitalen Lösungen zu revolutionieren.

Institut für Sicherheitstechnik /Schiffssicherheit e.V. (ISV)

Das Institut für Sicherheitstechnik /Schiffssicherheit e.V. (ISV) wurde 1991 außeruniversitärer und gemeinnütziger Verein in Warnemünde gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit der maritimen Branche durch intensive Forschung und Weiterbildung zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das ISV Partner in Forschungsprojekten, die sich mit der Entwicklung innovativer Lösungen zur Verbesserung der Schiffssicherheit beschäftigen und führt Aus- und Weiterbildungskurse nach den STCW-Regularien für Seefahrer und Reedereimitarbeiter durch.

Über JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon

JAKOTA Cruise Systems GmbH | FleetMon wurde 2010 in Rostock gegründet und gehört zu den weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Erhebung und Verarbeitung von Schiffsdaten. Das Unternehmen betreibt die Schiffs-Tracking-Plattform FleetMon.com. Wir sammeln Echtzeitdaten zu Schiffspositionen und entwickeln daraus maßgeschneiderte, unkonventionelle IT-Lösungen für Ihre maritimen Herausforderungen. Es ist unsere Mission, die maritime Logistik-Branche mit innovativen digitalen Lösungen zu revolutionieren. Unser Produktportfolio umfasst die Bereitstellung von Schiffspositionsdaten, Schiffsstammdaten, aber auch Zonen-Eventing, Alarm-Funktionen, erzeugte Portcalls für über 4000 Häfen oder Emissionsauswertungen der Schifffahrt. Ein weiterer Wesentlicher Kern unserer Tätigkeit ist die Vorhersage der Ankunftszeit von Schiffen am Zielhafen (ETA Calculation), welche wir den leistungsstärksten Unternehmen der Welt zur Verfügung stellen.

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